Alleskönner. Ob Tickets für das Champions-League-Finale oder ein Heiratsantrag im Belvedere: Die Concierges der Wiener Hotelszene lesen ihren Gästen jeden Wunsch von den Augen ab. Hier plaudern sie aus ihrem Nähkästchen. 

 

HOTEL BRISTOL, DIETER LUDEWIG

Der Chef-Concierge Dieter Ludewig, 50, war immer schon kunstinteressiert. Viele der Tipps, ob Restaurant oder Ausstellung, überprüft er regel- mäßig. Er vertraut aber auch auf sein Netzwerk und kann bei Bedarf für einen Gast schnell einen Termin bei seinem Hautarzt besorgen.Auch ungewöhnliche Wünsche erfüllt er gerne. „Einmal wollte ein Gast für seinen Hund einen Rasen auf dem Balkon und eine Rampe, damit er ins Bett kommt“, schmunzelt er.

 

GRAND HOTEL WIEN, STEFANO FLACCADORI

Seit 2010 arbeitet Stefano Flaccadori als Concierge im Grand Hotel. Dem 37-Jährigen, der schon in Kenia und Ägypten gearbeitet hat, merkt man die Leidenschaft für seine Arbeit an. „Diesen Beruf muss man lieben und leben“, so der gebürtige Italiener. Für den Heiratsantrag eines Gastes ließ Flaccadori das Belvedere öffnen und Fiaker mit weißen Pferden vorfahren.

 

GRAND FERDINAND, DIMUZI AL MAMUSI

Er liest jedem Gast den Wunsch von den Lippen ab: Dimuzi Al Mamusi sorgt im Grand Ferdinand für einen unvergesslichen Aufenthalt. Der 26-Jährige ist Ansprechpartner in jeder Angelegenheit, ob es nun um das Auftreiben von 5 Fiakern geht oder einen Heiratsantrag auf der Dachterrasse. „Es freut mich natürlich, wenn Gäste uns als Paare besuchen und als Verlobte wieder verlassen.“

 

HILTON VIENNA PARK, NANDOR BARNUCZ

Seit 1988 arbeitet Nandor Barnucz als Concierge im Hotel Hilton, er kennt das Gebäude wohl so gut wie kein anderer.Vom Check-in bis zum Check-out kümmert er sich um das Wohl der Gäste, gibt Empfehlungen ab und erfüllt jegliche Wünsche. Seine Arbeit ist seine Leidenschaft: „Concierge zu sein ist mit einem Bürojob nicht zu vergleichen. Es ist sehr vielfältig und ich liebe diese Abwechslung“, so Barnucz.

 

HOTEL IMPERIAL, MANFRED GRASSAUER

Für Manfred Grassauer war Concierge schon immer ein Traumberuf. „Auch nach 30 Jahren gibt es immer wieder Neues in meiner Arbeit“, so Grassauer. Für seine Gäste im Hotel Imperial organisiert er ganz spezielle Touren durch Wien, das Dach des Naturhistorischen Museums darf dabei nicht fehlen. Sein Lebensmotto: „Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben.“

 

HOTEL REGINA, DANIEL TONGEL

Im Hotel Regina gibt Daniel Tongel Empfehlungen für den Stadtrundgang durch Wien ab. Der sympathi- sche Concierge rät den Gästen zu einem Besuch im Residenzorchester und Schubertrestaurant. Für den Geburtstag eines Gastes organisierte er eine hausge- machte Torte, Blumen, Sekt und die Lieblingsschoko- lade. „Bei uns gilt die Freundlichkeit gegenüber dem Gast. Ich erfülle ihm gerne jeden Wunsch“, so Tongel.

 

PALAIS HANSEN KEMPINSKI, DANIEL WUKOVITS

Die Gäste des Hotel Kempinski werden dank Daniel Wukovits regelrecht auf Händen getragen. Der Concierge hilft bei jeg- lichen Anliegen: „Für mich gibt es nichts Wichtigeres, als dem Gast eine Antwort zu geben.“ Auf Wunsch hat Wukovits schon Schokolade aus Paris einfliegen lassen, einen Lipizzaner geholt und Ticktes für das Champions-League-Finale organisiert.

 

HOTEL MARRIOTT, ANGELIQUE MIRIAM OLAH

Für Angelique Miriam Olah ist der Gast König. Die gebürtige Ungarin steht im Hotel Marriott mit ihrer liebevollen, lockeren Art mit Rat und Tat zur Seite. „Ich will nicht jeden Gast wie eine Nummer behandeln, sondern jeden Mensch und jedenWunsch individuell“, so Olah. Deshalb bleibt Olah in ihrem Beruf, der als Männerdomäne bekannt ist, so manchem Gast in positiver Erinnerung.

 

LE MERIDIEN, STEFAN BOCK

Wenn sich ein Gast des Le Meridien an Stefan Bock wendet, ist er bereits auf der sicheren Seite. Der erfahrene Concierge hat schon Tickets für ein ausverkauftes Spiel
der Fußball-WM in Russland organisiert und im Winter Sonnenblumen aus Kroatien einfahren lassen. Neben dem Erfüllen von Sonderwünschen gibt der Concierge auch gerne Empfehlungen für den Aufenthalt in der Hauptstadt ab. Laut Bock darf ein Besuch keinesfalls fehlen: „Ich lasse keinen Gast aus Wien weg, bevor er nicht mindestens einmal am Kahlenberg war.“

 

RITZ CARLTON VIENNA, SIMON LUCIEN SCHINDLER

„Es ist der leichteste und schwierigste Job im Hotel“, meint Simon Lucien Schindler, wenn er seinen Beruf be- schreibt. Der 37-Jährige sorgt sich bereits seit 7 Jahren um das Wohl der Gäste im Ritz Carlton, bei keiner Bitte sagte der Concierge jemals Nein. Selbst den Hundefriseur für den richtigen Schnitt eines Yorkshireterriers machte er einem Gast zuliebe ausfindig.

 

© Stefan Dieser, Bubi Dujmic, Rene Wallentin