Exklusive Mode, erstklassiges Service und individuelle Anpassung: Sir Anthony hat Stil für Männer im Sortiment – von den Schuhen bis zur Kappe. Ein Must-Visit. 

Männliche Eleganz hat in Wien einen englischen Namen: Sir Anthony. Wobei sich die Bezeichnung von Anton Hübl herleitet, der das Geschäft 1959 gründete. „Mein Schwiegervater war Teilhaber“, erzählt der heutige Besitzer Kurt Wiedemann, der 1982 ins Unternehmen einstieg und es seit 1997 führt, „und er hat von einem Besuch in London ,Sir Anthony‘ als Inspiration mit nach Hause gebracht.“ Anton Hübl ließ sich vom weltläufigen Wohlklang überzeugen – 1962 wurde Sir Anthony daraus.

Seither hat sich das mitten auf der Kärntner Straße, Herz und Flaniermeile der Innenstadt, angesiedelte Geschäft stetig vergrößert und verfügt heute über imposante 600 Quadratmeter Fläche. Der zurückhaltend edel gestaltete Store ist in drei Bereiche unterteilt. Den größten Teil nehmen klassische Marken wie Brioni, Canali, Loro Piana, Santoni oder Jacob Cohen ein. In so gut wie jeder Größe ist eine reiche Auswahl vorhanden, zudem kann sich der Kunde nach dem Made-to-measure-Prinzip das für ihn perfekte Modell auf den Leib schneidern lassen. „In der heutigen Zeit wird das immer wichtiger“, so Kurt Wiedemann, „der Anzug hat zwar noch immer Geltung, ist aber nicht mehr das Hauptkleidungsstück. Und der Kunde, der Anzug trägt, will etwas Spezielles.“ Individualität – vom Innenfutter bis zu den Knöpfen – wird nachgefragt und selbstverständlich angeboten.

Familie Wiedemann: Sohn Georg (li.) mit Mutter Andrea und Vater Kurt.

„Wir sind der Gegenpart zum schnell drehenden Onlinehandel, denn uns zeichnet Beratung aus. Unsere Verkäufer sind allesamt fachlich ausgebildet und sprechen mehrere Sprachen, für unsere Lehrlinge haben wir eine eigene Akademie ins Leben gerufen“, erläutert Kurt Wiedemann.

Im zweiten Bereich, intern „Rondeau“ genannt, sind die jüngeren, sportlicheren Marken beheimatet. Für diese fühlt sich Sohn Gregor stark mitverantwortlich. Nach seinem Wirtschaftsstudium wurde er gewissermaßen für die neue Geschäftsgebarung im Familienunternehmen zuständig. „In den letzten beiden Jahren ging es vor allem um die Optimierung und Modernisierung der internen Prozesse, in naher Zukunft wollen wir auch den E-Commerce neu ausrichten.“ In überschaubarem Rahmen, denn das persönliche Service ist und bleibt Kernstück der Philosophie von Sir Anthony.

Womit wir auf unserem Rundgang durch das Haus beim dritten Bereich angelangt wären. Und dieser ist ein Shop im Shop, in dem österreichweit exklusiv Stefano Ricci angeboten wird. „Seine Mode ist bei Leuten, die auf Kleidung viel Wert legen, sehr angesagt“, so Kurt Wiedemann. „Er wollte weltweit expandieren und hat mich gebeten, ihm in Wien bei der Suche nach einem geeigneten Objekt zu helfen.“ Das erwies sich als schwierig, doch schließlich konnte ihm Herr Wiedemann einen Teil seines Geschäfts mit eigenem Eingang anbieten. Seitdem ist man via Franchise-Vertrag eng miteinander verbunden. Der Wiener Store von Stefano Ricci ist einer von nur wenigen weltweit, in Österreich werden seine Produkte – von der Mode über Accessoires bis hin zu Parfums – exklusiv hier verkauft.

 

Adler prangt als Markenzeichen auf allen Modellen von Stefano Ricci – hier zu sehen auf einem Krokoledergürtel (Bild li.)

Weil Stilsicherheit manchmal auch Unterstützung braucht, bietet Sir Anthony für ausgewählte Wiener 5-Sterne-Hotels Notfallpakete an, wie etwa vor dem Wiener Opernball. Für den Fall, dass jemand last minute eine Masche, ein Stecktuch oder eine Krawatte benötigt. Und für die Concierges hält man sogar Kurse im Maschenbinden ab, was bekanntlich nicht so einfach ist. „Diese Seminare sind jedes Mal ein ziemliches Spektakel“, so Kurt Wiedemann schmunzelnd. Am Tag des Opernballs hat Sir Anthony – auch das ein einmaliges Service – bis 22 Uhr geöffnet, um bei Bedarf mit textil Nötigem auszuhelfen, last minute einen Frack anzupassen oder beim Ankleiden desselben kundig zur Hand zu gehen! Und hat ein ausländischer Kunde einmal keine Zeit, sich nach Wien zu begeben, fliegt ein Mitarbeiter mit einer Auswahl an Bekleidung auch gerne zu ihm – in diverse Länder. „Wir kennen unsere Kunden und ihre Geschmäcker ziemlich gut und wissen demnach, was sie brauchen!“ Am besten einen „Personal Sir Anthony“.

© Stefan Diesner.